DRK ehrt Beate Bockamp für Einsatz im Ortsverein Dissen-Bad Rothenfelde
Dissen/ Berlin. Insgesamt 65 Blutspender und ehrenamtliche Helfer aus ganz Deutschland wurden vergangenen Freitag am Weltblutspendertag in Berlin für ihr Engagement ausgezeichnet. Eine davon war Beate Bockamp aus Dissen. Wie kam es dazu?

Anfang März erhielt Beate Bockamp einen Anruf, ob sie Lust und Zeit hätte am 14. Juni im Rahmen des Weltblutspendertages nach Berlin zu kommen, um für ihren fast 30-jährigen ehrenamtlichen Einsatz in ihrem DRK-Ortsverein Dissen-Bad Rothenfelde geehrt zu werden. Damit ist sie eine von bundesweit insgesamt 65 Personen, die stellvertretend für alle DRK-Blutspender aufgrund ihres Engagements als Blutspender oder ehrenamtlich Helfender ausgezeichnet wurden. "Ich wusste das selber nicht. Es kam total überraschend", erzählt Bockamp.
Warum sie ausgewählt wurde? Das weiß auch Bockamp nicht. Allerdings ist die Auszeichnung mit Blick auf ihren Lebenslauf leicht nachzuvollziehen. Am 1. August wird sie 30 Jahre lang im Deutschen Roten Kreuz aktiv sein und tat vor allem durch die Organisation der Blutspendenaktionen und ihrem Vorstandsamt als Schriftführerin viel für den DRK Ortsverein Dissen-Bad Rothenfelde. Terminfindung, Planung, Einkauf und die Durchführung der Blutspendeaktionen - das alles sind seit Jahrzehnten ihre Aufgaben. Anna-Lena Steinke, Kommunikations-Managerin des DRK: „Beate Bockamp wurde von uns als Teilnehmerin ausgewählt, weil Sie als Ehrenamtliche sehr engagiert ist, viele tolle, kreative Ideen hat und fast jeden Blutspendetermin in Dissen und Bad Rothenfelde betreut." Außerdem sei Beate Bockamp nicht nur ehrenamtlich tätig, sondern sie habe bisher auch schon 67 Mal Blut gespendet.
Sieben Mal im Jahr organisiert der Ortsverein die Blutspende. Diese stünden häufig unter Oberthemen: Mal werde sommerlich gegrillt, mal wird passend zum Oktoberfest Laugenbrezel und Leberkäse aufgetischt. "Nach 30 Jahren habe ich meine Erfahrungswerte, was für Themen gut ankommen", erzählt Bockamp. Und dass die Menschen gerne zur Blutspende kommen, sei sehr wichtig, denn "das A und O ist es, neue Blutspender zu gewinnen und die alten auch zu behalten."
"Das Rote Kreuz ist schon unser Leben"
Angefangen mit ihrem ehrenamtlichen Engagement ist sie vor allem wegen einer Sache: ihrem Ehemann. Zwei Jahre früher eingetreten, und seit mittlerweile 22 Jahren erster Vorsitzender des DRK-Ortsvereins, brachte Hans-Ludwig Bockamp seine Frau wegen seiner häufigen Abwesenheit durch das Ehrenamt auch zum DRK. "Er war jedes Wochenende ewig unterwegs. Da habe ich mir gesagt, das ist mir zu langweilig zuhause. Dann mache ich da mit", erzählt Beate Bockamp. Seit dem engagieren sich beide und unterstützen sich gegenseitig bei ihrem Einsatz. So dankte auch Hans-Ludwig Bockamp im letzten Jahr, als er für sein Engagement das Bundesverdienstkreuz erhielt, vor allem auch seiner Ehefrau Beate für ihre Unterstützung und ehrenamtliche Arbeit.
"Das Rote Kreuz ist schon unser Leben", stellt Beate Bockamp klar und zeigt sich stolz über die Errungenschaften der letzten Jahre. Die Ortsvereine Dissen und Bad Rothenfelde wurden fusioniert, eine Fahrzeughalle und ein eigener Fuhrpark, sowie ein Krankenwagen wurde angeschafft. Und das "gehört alles dem Ortsverein, das Geld haben wir erarbeitet". Zwar erhalte der Verein auch Gelder durch Spenden und Mitgliederbeiträge, aber "das Gros müssen wir uns erarbeiten", zum Beispiel durch Waffelverkauf oder andere Aktionen.
Möglich sei dies nur durch "sehr viele junge hochmotivierte Mitglieder, die alle an einem Strang ziehen", erklärt Bockamp. Und genau das sei der Grund, warum das Ehepaar so viel Spaß dabei habe: "Es gibt viel Kameradschaft. Außerdem haben wir ein bisschen eine Art "Helfersyndrom". Wenn Leute Hilfe brauchen, helfen wir einfach". So begann man ab 2015 auch in der Flüchtlingshilfe in Dissen mitzuhelfen. Die Freude am Helfen erklärt Hans-Ludwig Bockamp so: "Wir haben einfach das Rote Kreuz-Gen". Wie sich dieses Gen äußert? Beate Bockamp war zwar am Freitag nach Berlin eingeladen. Aber statt mit Kofferpacken beschäftigt zu sein, hatte sie anderes zu tun: "Ich bin schon wieder am Kartoffelsalat machen. Wir haben Freitag nämlich auch Blutspende und ich bin dann ja nicht da. Dann muss ich vorarbeiten."
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung